Ein Winterausflug auf den Mond
Im Winter verwandelt sich der Forggensee bei Füssen in eine faszinierende Landschaft, die mondähnliche Züge hat. Von Oktober bis April wird der Stausee abgelassen und der trockene Seegrund kommt zum Vorschein. Deine Chance, über den Grund des Sees zu spazieren! Eben eine Wattwanderung im Allgäu. Die Bayerische Regiobahn, kurz BRB, bringt Dich bequem und umweltfreundlich zu diesem außergewöhnlichen Winterausflug.
Es ist fast so, als würde man durch ein Geschichtsbuch spazieren.
Die Entstehung des Sees
Die Geschichte des Forggensees reicht bis ins Jahr 1950 zurück, als der Bau des Lechspeichers zur Hochwasserregulierung und Energiegewinnung begann. Doch die Anlage des künstlichen Sees war nicht ohne Kontroversen: Ganze Dörfer wie Forggen, Deutenhausen und Brunnen mussten der Flutung weichen. Über 250 Menschen wurden umgesiedelt, darunter 16 Bauernhöfe, die rund 800 Hektar Land bewirtschafteten. Einige der Gebäude wurden abgetragen und an neuen Orten wieder aufgebaut. Andere gingen für immer verloren. Ein kleines Stück Vergangenheit lebt jedoch weiter: Die Heiligenfiguren der ehemaligen Deutenhausener Kapelle befinden sich jetzt in der St.-Coloman-Kirche in Schwangau.

Relikte aus einer anderen Zeit
Jedes Jahr im Winter, wenn der See bis März allmählich abgelassen wird, gibt er einen Blick in die Vergangenheit preis und legt alte Relikte offen. Wie viel Wasser abgestaut wird, ist jedes Jahr unterschiedlich. Das hängt von Faktoren wie Niederschlagsmenge und Winterverlauf ab. Ganz abgelassen wird der See jedoch nicht, damit Fische lechabwärts weiterschwimmen können. Den niedrigsten Wasserstand erreicht er im März. Meist aber offenbart der trockene Grund schon vorher alte Brücken, Fundamente und Straßenverläufe. Erlebe einen Spaziergang durch die Geschichte und das Leben von einst!

Sicher über den Seegrund: Tipps für Deine Wanderung
Eine leichte Wanderung, die am See entlangführt, haben wir für Dich herausgesucht. Wer das passende Schuhwerk anhat, kann natürlich einen Abstecher in den See machen – also eine Wattwanderung mitten in Bayern. Doch Achtung! Wer den leeren Forggensee erkundet, sollte Vorsicht walten lassen. Während der Boden am Ufer meist trocken und gut begehbar ist, wird er weiter entfernt zunehmend schlammig, wodurch die Gefahr besteht, einzusinken. Insbesondere mit Kindern ist Umsicht geboten. Halte Abstand von den brüchigen Rändern der Wasserläufe. Gehe am besten nur auf trockenen und stabilen Untergründen, um sicher unterwegs zu sein.