BRB-WinterExpress 01/2025

Lechviertel und UNESCO-Welterbe in Augsburg

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Augsburg und das Wasser

Eine spannend-schöne Entdeckungsreise

Lässt Winterfeeling aufkommen!

Zwischen historischen Kanälen und eindrucksvollen Brunnen

Das Augsburger Wassermanagement-System ist ein weltweit einzigartiges Meisterwerk der Wasserwirtschaft und zählt seit 2019 zum UNESCO-Welterbe. Wir stellen Dir eine 3,5 Kilometer lange Erkundungstour durch die Innenstadt vor, bei der Du eindrucksvolle Bauwerke, historische Kanäle und technische Innovationen entdeckst, die die Stadt schon seit dem Mittelalter geprägt haben. Der Spaziergang führt auch durch das charmante Lechviertel, bekannt als Klein-Venedig. Warum Du Dir für einen Besuch in diesem Stadtteil extraviel Zeit nehmen solltest, verraten wir Dir am Ende des Artikels. Entdecke die schönsten Ecken Augsburgs und lass Dich von der BRB bequem hinbringen. 

Die Geschichte des Augsburger Wassermangement-Systems

Erfahre, warum das Augsburger Wassermanagement-System zum UNESCO-Welterbe wurde, und entdecke bei Deinem Rundgang, was bis heute davon geblieben ist. 

Stufe in einem Fluss im Winter
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Die Augsburger waren Vorreiter in Sachen Wasserqualität. Das Potenzial des für uns Menschen lebenswichtigen Guts Wasser erkannten sie außergewöhnlich früh. Schon im Mittelalter setzten sie auf eine strikte Trennung zwischen Brauch- und Trinkwasser und entwickelten ihr Wasserwirtschaftssystem über die Jahrhunderte immer weiter. Im Juli 2019 wurde das Augsburger Wassermanagement-System, das sich insgesamt aus 22 Objekten zusammensetzt, zum UNESCO-Welterbe ernannt. Es gilt als weltweit einzigartiges Zeugnis urbaner Wasserwirtschaft.

Hochablass Lechwehr im Winter
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Unterwegs zwischen historischen Brunnen und Bauten: Auf Deiner 3,5 Kilometer langen Erkundungstour durch die Augsburger Innenstadt kommst Du an einigen sehenswerten Bauwerken vorbei, die Teil dieses Welterbes sind. Den Beginn des ausgeklügelten Augsburger Wassermanagements bildet der Hochablass am Lechwehr: Hier zweigten die Augsburger Wasser aus dem Lech ab und leiteten es in ein System aus unzähligen Kanälen. Die sogenannten Lechkanäle wurden in der Stadt angelegt und sind im heutigen Lechviertel noch immer sichtbar. 

Mühlrad über einem Kanal in der Stadt
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Früher standen im Lechviertel verschiedenste Mühlen, die die ansässigen Handwerksbetriebe und später die Fabriken mit Energie versorgten. Darüber hinaus konnte in den Kanälen Abfall entsorgt werden, wodurch sich die in der Stadt herrschenden hygienischen Bedingungen deutlich verbesserten. Dazu trug auch die Stadtmetzg bei: In dem 1609 in der Nähe des Rathauses errichteten Gebäude diente das Kanalwasser zur Kühlung von Fleisch.

Rot-weiße Spitze eines historischen Turms
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Als Trinkwasserlieferant kam dagegen sauberes Quellwasser zum Einsatz, das mithilfe von Pumpsystemen bis in die höher gelegenen Stadtviertel gebracht werden konnte. Nicht nur eine technische Meisterleistung der städtischen Brunnenmeister, sondern auch ein revolutionärer Schritt für die Gesundheit der Augsburger Bürger. Noch heute kannst Du in der Innenstadt 3 dieser auch architektonisch beeindruckenden Trinkwasserwerke bewundern: das Wasserwerk am Roten Tor, das Brunnenwerk am Vogeltor und das Untere Brunnenwerk.

Bronzefigur des Augustus auf einer Brunnensäule
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Weitere Highlights Deiner Rundtour: Auch den monumentalen Brunnenbauwerken Merkur-, Herkules- und Augustusbrunnen solltest Du auf Deinem Streifzug durch die Augsburger Innenstadt unbedingt einen Besuch abstatten, denn sie sind ein weiteres eindrucksvolles Zeugnis dafür, wie sehr sich die Augsburger um eine moderne Wasserversorgung bemühten. Die zahlreichen über die ganze Stadt verteilten Trinkbrunnen zeigen, dass das auch heute noch gilt.

Starte jetzt Deinen Rundgang

Die Innenstadt-Tour „Wo die Handwerker zuhause waren“ führt Dich zu den vorgestellten Sehenswürdigkeiten. Und natürlich kannst Du bei Deinem Rundgang durch Augsburg noch einiges mehr erleben. Zum Beispiel die letzte traditionelle Gerberei Augsburgs und viele kleine Boutiquen.

Startbahnhof: Augsburg Hauptbahnhof plus 16 Gehminuten zum Startpunkt

Tipp:

Klein-Venedig – so nennen die Augsburger ihr Lechviertel. Und das nicht ohne Grund: Das historische Quartier ist wie die italienische Lagunenstadt von vielen kleinen Kanälen durchzogen, die von beinahe unzähligen Brücken überspannt werden. Wie durch ein Wunder wurden die malerischen Häuser im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört. Heute finden sich in den sanierten Gebäuden tolle Boutiquen und individuelle Läden, in denen Du nach Herzenslust stöbern kannst. Anschließend oder zwischendurch kannst Du Dich in einem der gemütlichen Cafés und Restaurants stärken und aufwärmen. Das Lechviertel ist Teil des oben vorgestellten Rundgangs, aber so schön, dass Du Dir hierfür Extrazeit einplanen solltest. 

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